Wie weit komme ich mit meinem Liquid?
Wer normale Zigaretten raucht, kann in etwa seinen Bedarf an Rauchwaren einschätzen. Je nach Ausprägung der Gewohnheiten weiß man, wie lange man mit einer Schachtel auskommt. Bei den E-Zigaretten muss man diese Erfahrungswerte erst sammeln. Neben der Frage der Durchhaltefähigkeit des Akkus steht dabei natürlich die Frage im Vordergrund, wie lange man mit einer bestimmten Menge an Liquid auskommt.
Nicht zuletzt ist das ja auch eine Kostenfrage. Ein großer Vorteil der Liquids liegt in ihrer großen Vielfalt. Es gibt sie in unzähligen Geschmacksrichtungen, bei denen wohl für jeden Gusto irgendwas dabei sein dürfte. Und auch für die, die nur das „normale“ Nikotinrauchen mit der E-Zigarette nachahmen möchten, gibt es eine große Auswahl. Die Stärke der Liquids kann sich dabei ebenso unterscheiden wie die Geschmacksrichtung.
Pauschale Bewertungen sind schwierig
Egal welche Philosophie man nun verfolgt, die Frage nach der benötigten Menge stellt sich immer. Leider lassen sich solche Fragen nur sehr eingeschränkt pauschal beantworten. Schließlich kann man auch nicht pauschal sagen, wie lange ein bestimmter Raucher mit einer Stange Zigaretten auskommt, wenn man seine Gewohnheiten nicht kennt. Beim einen reicht sie wenige Tage, beim anderen vielleicht ein halbes Jahr. Und so ähnlich ist das natürlich auch mit den E-Zigaretten. Anders als bei vielen Zigaretten unterscheiden sich die Preise der Liquids außerdem erheblich, so dass die Kosten je nach Hersteller extrem variieren können. Neben dem persönlichen Verbrauch ist dies wohl der größte Kostenfaktor.
Auch die Wahl der verwendeten E-Zigarette beeinflusst die Folgekosten, denn Einwegsysteme müssen natürlich komplett bezahlt werden, während man die Hardware bei Nachfüll-Systemen nur einmal bezahlt und nur noch Folgekosten für die Verschleißteile bzw. das Liquid anfallen. Eine sehr gute Kostenkontrolle hat man bei den Clearomizern, da sie eine sehr genaue Betrachtung der Füllmenge des Liquids ermöglichen. Je nach Modell kann unter Umständen die Leistung reguliert werden, mit welcher man das Liquid verdampft. Je geringer die ausfällt, desto länger wird der Vorrat natürlich reichen. Allerdings sollte man sich nicht zu sehr nach unten reduzieren, denn irgendwann wird der Geschmack bzw. der Flash kaum noch wahrnehmbar. Auch hier gilt, dass der Dampfer seine individuellen Vorlieben austesten muss. Gerade die einstellbaren Geräte bieten hier viele Möglichkeiten, das ideale Level zu finden. Allerdings steigt mit höherer Leistungseinstellung eben auch der Liquidverbrauch.
Was lässt sich sparen?
Ebenfalls Auswirkungen auf den Verbrauch hat die Stärke des Liquids. Wir sprechen hier vom Nikotin. Je höher also der Nikotinanteil eines Liquids, desto weniger wird man pro Zug davon benötigen. Speziell beim Umsteigen auf E-Zigaretten wird empfohlen, eine etwas höhere Dosierung zu wählen, damit es nicht zu Entzugserscheinungen kommt. Denn beim Tabakrauchen wird in der Regel mehr Nikotin pro Zug konsumiert als bei E-Zigaretten. Ist das Liquid dann nicht konzentriert genug, bleibt der gewünschte Effekt möglicherweise aus oder fällt zu schwach aus. Natürlich kann man auch ganz ohne Nikotin dampfen, dann spielen diese Überlegungen weniger eine Rolle. Da man keine pauschale Festlegung treffen kann, hier vielleicht ein Durchschnittswert als Anhaltspunkt. Der weitaus größte Anteil der Dampfer verbraucht eine Menge an Liquid, die zwischen zwei und fünf Millilitern pro Tag liegt.
Gerade zu Beginn sollte man vielleicht etwas großzügiger kalkulieren und sich mit einem entsprechenden Vorrat eindecken – eventuell auch ruhig mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. Bei einer Packungsgröße von 10ml Liquid (nikotinhaltig) kommt man bei Gelegenheitsrauchern auf einen Vergleichswert, der etwa fünf bis sieben Schachteln Tabakzigaretten entspricht. Damit kann man sich in etwa ausrechnen, welche Kostenersparnis man unter Umständen mit der E-Zigarette erzielen kann. Allerdings muss dieser Wert natürlich nicht für jeden gelten – stärkere Raucher werden mit 10ml nicht so lange auskommen. Dennoch: Unter dem Strich fahren die meisten Umsteiger mit der E-Zigarette günstiger. Ein Anhaltspunkt zur Umrechnung kann sein, pro Tabakzigarette etwa 0,1ml Liquid anzusetzen.
Auf längere Zeit gerechnet, macht sich das im Geldbeutel fast immer positiv bemerkbar, wenn man überlegt, dass man (von diesen Zahlen ausgehend) beim Tabakrauchen ca. sechs Euro pro Tag verqualmt, während sich die Liquidkosten vielleicht nur auf einen Euro belaufen. Was nach einem Jahr schon über 1.500 Euro Ersparnis ausmachen kann. Dies jedoch immer unter Vorbehalt hinsichtlich der Nikotinstärke, denn sklavisch genau lassen sich die Werte sicher nicht vergleichen. Zudem kommen natürlich die Hardwarekosten hinzu, die bei diesen Größenordnungen aber zu vernachlässigen sind.
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