Die E-Zigarette dampft nicht richtig – Troubleshooting
Ein unbestreitbarer Vorteil der klassischen Zigaretten und anderer Rauchwaren ist, dass sie fast immer richtig funktionieren (wenn sie nicht gerade nass geworden oder total überlagert sind). Bei der E-Zigarette als technischem Gerät ist das schon etwas anders. Komplexe Systeme haben immer auch ein gewisses Fehlerpotenzial und wenn man dampfen will und feststellt, die E-Zigarette dampft nicht, dann ist das natürlich sehr ärgerlich. Doch nicht immer ist das die Schuld des Geräts oder gar des Herstellers – sehr oft haben kleine Ursachen oder Bedienfehler große Wirkung und können dazu führen, dass eine E Zigarette nicht richtig dampft.
Eine E-Zigarette qualmt nicht, sie dampft!
Es fängt schon mit den Begriffen an. Einsteiger sprechen häufig davon, dass ihre E-Zigarette nicht qualmt. Der Begriff hat sich vor allem bei Umsteigern von Tabakzigaretten eingebürgert, denn da entsteht ja tatsächlich Rauch und Qualm. Bei der E-Zigarette wird jedoch nichts verbrannt, sondern lediglich ein Liquid verdampft. Dementsprechend ist es völlig normal, dass eine E-Zigarette nicht qualmt. Der Dampf wird nur produziert, wenn sie in Betrieb ist, also wenn entweder der Feuerknopf gedrückt ist oder die Heizspirale über ein Unterdrucksystem durch das Ziehen am Mundstück aktiviert wird. Dann wird Dampf produziert, der vom Nutzer inhaliert wird. Wichtig für Umsteiger: Dampf hat ein anderes Ausbreitungsverhalten als Qualm und verflüchtigt sich meistens schon nach Bruchteilen von Sekunden nach dem Ausatmen. Darin liegt ja auch ein Vorteil der E-Zigarette, denn sie belastet die Umgebungsluft (und somit andere Menschen) deutlich weniger als herkömmliche Zigaretten.
Die E-Zigarette dampft nicht stark genug. Was jetzt?
So unterschiedlich die vielen Liquid- und Geschmacksrichtungen, so verschieden ist auch das Dampfverhalten der Liquids. Einige erzeugen nur wenig Dampf, entfalten dafür aber ihre Aromen sehr gut, während andere einen stärkeren Dampf erzeugen. All das ist zunächst Gewohnheitssache; kommt man damit nicht zurecht, sollte man einfach ein anderes Liquid testen. Auch der Vergleich mit einem anderen Gerät kann sinnvoll sein. Unterscheidet sich die Dampfentwicklung beim gleichen Liquid in vergleichbaren Geräten, kann ein Blick auf die Technik nicht schaden.
Die E-Zigarette dampft nicht ohne genügend Strom
Bei der E-Zigarette geht schon dem Namen nach nichts ohne Strom. Obwohl neue E-Zigaretten oft schon mit (teil-)geladenen Akkus verkauft werden, kann es Sinn machen, diese vor dem ersten Gebrauch aufzuladen. Dies wird von vielen Herstellern auch so empfohlen, zumal die Lagerbedingungen nicht bei allen Händlern identisch sind. Ohne einen gut geladenen Akku kann ganz einfach die Power zum Verdampfen fehlen. Auch, wenn ein Akku noch Reststrom hat und noch volle Funktionalität vorgaukelt, kann es beim eigentlichen Betrieb zum Spannungseinbruch kommen. Dann verdampft das Liquid nicht richtig.
Probleme mit dem Verdampferkopf?
Zu den Hauptverdächtigen bei ungenügender Dampfentwicklung der E-Zigarette zählt natürlich der Verdampferkopf. Hier sitzt die Heizspirale, die das Liquid elektrisch verdampft. Nun kann ein Verdampferkopf verunreinigt sein oder ganz einfach als Verschleißteil das Ende seiner Lebensdauer erreicht haben. Kann beides ausgeschlossen werden, liegt es manchmal daran, dass der Verdampferkopf nicht korrekt aufgeschraubt wurde. Darauf sollte man besonders sorgsam beim Zusammenbau achten, denn man kann bei einigen Modellen die Gewinde schnell beschädigen. Aber vor allem kann es passieren, dass ein falsch eingesetzter Verdampferkopf keinen richtigen Kontakt zum Akku hat. Und eine E-Zigarette dampft nicht, wenn der Strom nicht fließen kann!
Die E-Zigarette dampft nicht genügend
Ist die Dampfentwicklung spürbar zu schwach und können Liquidsorte, Verdampferkopf und Akkuladung als Ursachen ausgeschlossen werden, könnte es sein, dass sich Liquid zwischen Akku und Verdampferkopf angesammelt hat. Dies kann beim Nachfüllen passieren oder generell beim Verschütten von Liquid. Die Kontakte sollten daher immer sorgsam geprüft werden und beispielsweise mit einem Wattestäbchen regelmäßig gereinigt werden. Dieses Phänomen betrifft übrigens nicht nur E-Zigaretten zum Nachfüllen; bei sehr starkem Saugen am Mundstück kann Liquid in Bereiche der E-Zigarette gelangen, wo es nicht hingehört – deswegen sollte man auch nie zu stark an dem Gerät ziehen.
Merkwürdiger Geschmack?
Manchmal bildet sich ein merkwürdig verbrannter Geschmack und die E-Zigarette dampft nicht richtig. Dann kann es sich um das sogenannte Kokeln handeln. Verschmutzungen im Verdampferkopf werden durch Einbrennen zu Verkrustungen, die dann das Geschmackserlebnis und die Dampfentfaltung behindern. Die E-Zigarette sollte daher regelmäßig gereinigt werden. Hilft eine Reinigung des Verdampferkopfes nicht mehr, steht am Ende der Austausch dieses Verschleißteils. Zur Reinigung der E-Zigarette lesen Sie bitte auch unseren Spezialartikel..
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