Liquids: Ohne sie geht bei der E-Zigarette gar nichts
Der wesentliche Bestandteil für den Genuss einer E-Zigarette ist das E-Zigarette-Liquid. Zu deutsch heißt es einfach „Flüssigkeit“ und im Zusammenhang mit der elektrischen Zigarette wird auch gerne von e-Liquids gesprochen. Diese Flüssigkeit ist es, die beim Konsumieren einer E-Zigarette verdampft wird. Ihre Inhaltsstoffe prägen Geschmack und Genusserlebnis entscheidend. Wir wollen die Liquids ein wenig näher beleuchten und erklären, was es damit genau auf sich hat.
Was ist drin?
Die wohl wichtigste Frage bei den Liquids gilt den Inhaltsstoffen. Wenn man in einschlägigen Shops danach sucht, wird man gerade als Einsteiger von der Vielfalt der Geschmacksrichtungen und Kombinationen geradezu erschlagen. Da es sich dabei um eine reine Geschmackssache handelt, ist die genaue Wahl zwischen Apfel, Erdbeer, Minze, Cola oder jeglicher anderer Geschmacksrichtung natürlich eine rein persönliche Entscheidung. Viele Nutzer möchten gar keine „fremden“ Geschmacksrichtungen und die elektrische Zigarette eher als Ersatz für ihre bisherige Tabakzigarette konsumieren. Diese Kunden sind meist konservativ und bleiben beim puren Nikotin. Anderen geht es vielleicht überhaupt nicht um Nikotin und wollen dieses bewusst vermeiden. Und hier liegt eine der Stärken der E-Zigarette allgemein: Denn die Liquids gibt es in großer Auswahl sowohl mit als auch ohne Nikotin.
Es muss nicht immer Nikotin sein
Das Nikotin, das bei Rauchern für die suchterzeugende Wirkung sorgt, ist das, was die meisten Tabakraucher überhaupt zum Rauchen motiviert. Deswegen ist das Abgewöhnen auch so schwierig, denn das Gehirn belohnt die Aufnahme von Nikotin. Wer sich von dieser Nikotinsucht befreien will, hat mehrere Möglichkeiten. Häufig wird irrtümlich angenommen, die E-Zigarette sei ein Hilfsmittel zur Entwöhnung. Das ist allerdings nicht der Fall, denn mit ihr kann man ebenso viel Nikotin konsumieren wie mit normalen Zigaretten. Richtig ist, dass es einigen Menschen leichter fällt, ihren Nikotinkonsum mit Hilfe von elektrischen Zigaretten zu reduzieren, zumal der Vorgang des Dampfens schon rein motorisch dem Rauchen deutlich näher kommt als das Kauen eines Nikotinkaugummis. Dennoch ist die E-Zigarette ausdrücklich nicht als Ausstiegsmittel konzipiert. Als Alternative zum rauchfreien Konsum von Nikotin ist sie jedoch sehr gut nutzbar. Der große Vorteil liegt im Ausbleiben der unangenehmen Begleiterscheinungen des Qualms, der beim Tabakrauchen immer in der Luft liegt und von dem mithin auch die größte Gesundheitsgefährdung ausgeht. Trotzdem: Jegliche Form des Nikotinkonsums ist ungesund – und das sollte jeder informierte Raucher bzw. Dampfer auch wissen. Bei den Liquids gibt es nun die Möglichkeit, Varianten ohne Nikotin zu wählen. Das ist zum einen für solche Verbraucher interessant, die mit Nikotin nichts am Hut haben, aber das Dampfen von Geschmacksstoffen nicht missen möchten. Zum anderen besteht nicht die Gefahr, dass man mit der E-Zigarette grundsätzlich das Risiko einer Nikotinsucht eingehen muss.
Inhaltsstoffe können sich je nach Anbieter stark unterscheiden
Bei den Liquids für E-Zigaretten kommt es auf die genaue Zusammensetzung an. Seriöse Anbieter legen sämtliche Inhaltsstoffe offen und bieten nur solche Liquids an, die deutschen Standards entsprechen. Leider gibt es auf dem Markt aber auch viele Billiganbieter, die Liquids aus zum Teil ominösen Quellen im Ausland verkaufen. Diese müssen zwar nicht grundsätzlich schlecht oder gar schädlich sein, doch wer solche Liquids erwirbt, weiß im Grunde nie genau, was er dampft. Es ist ganz ähnlich wie mit Tabakzigaretten. Wer sie im normalen Handel erwirbt, kann sicher sein, hohe Qualität zu bekommen. Wer sie im Hinterhof von einem Schwarzmarkthändler kauft, raucht unter Umständen statt Tabak irgendwelchen Dreck vom Hof eines Bauern. Vor allem die Dosierung ist bei Liquids fremder Herkunft oft nicht zu beurteilen, weil die Zusammensetzung der Inhalststoffe deutlich anders sein kann als bei den hochqualitativen Produkten seriöser Anbieter.
Trägerstoff und Aromen
Als Trägerstoff für die Liquids dient in den meisten Fällen das sogenannte Propylenglykol (PG). Dabei handelt es sich um eine farblose, klare und so gut wie geruchslose Flüssigkeit, die ihrem Ursprung als Alkohol entsprechend leicht süßlich schmeckt. Wir begegnen PG jeden Tag in einer Vielzahl von Produkten und Lebensmitteln des Alltags. Es gilt als gut erforscht und als nicht krebserregend. Die Diskussion um die Schädlichkeit der E-Zigarette dreht sich häufig um das PG. Hierbei wird argumentiert, dass die Schadstoffe, die beim Dampfen potenziell entstehen könnten, die E-Zigarette insgesamt ebenso schädlich machen könnte wie eine normale Zigarette. Dieser Vergleich hinkt insofern, als die Hauptgefahr des klassischen Rauchens durch den Qualm entsteht. Begleitstoffe wie Teer und andere Inhaltsstoffe des Zigarettenqualms sind im verdampften Liquid schlicht nicht nachweisbar. Gerade auch Passivraucher profitieren von der geringeren Belastung der Atemluft, wenn die anwesenden Raucher dampfen. Das bedeutet allerdings nicht, dass die beim Dampfen in die Raumluft gelangenden Bestandteile der Liquids grundsätzlich harmlos sein müssen.
Auch in der Disco wird PG verwendet
Über die langfristigen Auswirkungen der verdampften Liquids ist noch nicht viel bekannt. Toxikologische Studien renommierter Wissenschaftler verweisen auf Tests, bei denen eine toxische Wirkung von PG bislang nicht nachgewiesen werden konnte. Übrigens: Viele wissen nicht, dass die beliebten Nebelmaschinen in Diskotheken seit Jahrzehnten ähnlich arbeiten wie E-Zigaretten. Die Nebler verwenden als Trägersubstanz ebenfalls PG – wer sich also vor dem Dampf einer E-Zigarette fürchtet, sollte sich Gedanken darüber machen, wie viel mehr Inhaltsstoffe bei diesen Nebelmaschinen in die Raumluft geblasen werden und gegebenenfalls Diskotheken und andere Veranstaltungen meiden, wo solche Nebler eingesetzt werden. Die langjährige Erfahrung mit Neblern deutet allerdings darauf hin, dass auch diese keine erhöhte Gesundheitsgefährdung mit sich bringen.
Bei den Aromen sind den Entwicklern so gut wie keine Grenzen gesetzt, erlaubt ist, was gefällt. Exotische Früchte und ähnliche Aromen sind vor allem bei der jüngeren Generation beliebt, während ältere Konsumenten meist nur „pures“ Nikotin dampfen oder sich vielleicht noch mit Menthol anfreunden können. Der Vorteil der Liquids ist, dass man einfach verschiedene Varianten ausprobieren kann und sich nie festlegen muss. Ob die verwendeten Aromen und andere Zusatzstoffe eine schädliche Wirkung entfalten können, hängt von der bereits erwähnten Zusammensetzung ab. Kaufen Sie daher nur bei Händlern Ihres Vertrauens, die Ihnen genau sagen können, was in einem Liquid enthalten ist.
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